5 Tipps für die Wahl des richtigen Bürostuhls oder Sessels

24. 9. 2024

Sitzende Tätigkeiten nehmen immer mehr zu. Wer 8 Stunden am Tag im Büro sitzt (fast 2 000 Stunden im Jahr), kommt um einen guten Bürostuhl nicht herum. Schlechtes Sitzen hat nämlich verheerende Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Stuhl (oder mehrere Stühle) auswählen, der Ihrer Gesundheit zuträglich ist - und nicht schadet.

Inhaltsübersicht:

  • 1) Stuhl oder Sessel?
  • 2) Tragfähigkeit
  • 3) Typ der Mechanik
  • 4) Einstellbarkeit einzelner Teile
  • 5) Stuhlmaterial
  • Natürlich gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den auf dem Markt angebotenen Bürostühlen und Sesseln, aber selbst das billigste Produkt sollte ein Qualitätszertifikat haben. Dies bedeutet, dass das Produkt die in den Normen festgelegten ergonomischen Mindestanforderungen erfüllt.

    Bei der Wahl eines Stuhls sollten Sie sich an eine einfache Regel halten: Je mehr Stunden Sie darauf sitzen, desto besser ist die Qualität des Stuhls. Andernfalls riskieren Sie chronische Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder sogar dauerhafte Schäden an Ihrer Wirbelsäule und den Bandscheiben. Worauf sollte ich bei der Auswahl eines Stuhls achten?

    1) Stuhl oder Sessel?

    Zunächst einmal sollten Sie sich darüber im Klaren sein, wie viele Stunden Sie pro Tag sitzen. Davon sollte abhängen, ob Sie sich für einen Stuhl oder einen Sessel entscheiden.

    Bürostühle sind robuster und müssen meist nur in der Neigung und Höhe der Rückenlehne verstellt werden. Sessel haben in erster Linie eine repräsentative Funktion - sie haben oft eine gepolsterte, undurchlässige Oberfläche, was vor allem im Sommer ein Problem ist. Auch ihre Ergonomie ist nicht optimal, so dass sie für langes Sitzen (mehr als 2 Stunden pro Tag) nicht geeignet sind.

    Bürostühle hingegen sind kleiner und viel flexibler (insbesondere solche mit asynchroner Mechanik - siehe unten). Durch die Einstellung verschiedener Elemente können Sie den Stuhl an Ihren Körper anpassen, so dass er für den normalen Büroalltag geeignet ist. Ein qualitativ hochwertiger Stuhl ist auch dann wichtig, wenn Sie bereits unter Rücken- oder Muskel-Skelett-Problemen oder -Erkrankungen leiden - der Kauf eines solchen Stuhls verhindert, dass sich Ihre gesundheitlichen Probleme verschlimmern.

    2) Tragfähigkeit

    Wählen Sie einen Stuhl oder Sessel, der Ihrem Gewicht entspricht. Standard-Bürostühle und -Sessel haben eine Tragfähigkeit von bis zu 120 kg, aber es gibt auch Produkte auf dem Markt, die bis zu 150 kg tragen können. Diese stabileren Stühle haben auch übergroße Elemente, so dass sie für große Menschen geeignet sind (siehe unten).

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    3) Typ der Mechanik

    In den letzten Jahren haben sich zwei Arten von Antrieben durchgesetzt - Synchron- und Asynchronantriebe.

    Bei der Synchronmechanik (die auch bei Stühlen verwendet wird) ist die Rückenlehne mit dem Sitz verbunden. Beim Zurücklehnen kippt der Stuhl nach hinten, um der Körperposition zu folgen, oder er kann in dieser Position arretiert werden. Bei hochwertigeren Produkten lässt sich auch das so genannte Gegengewicht, d. h. die Kraft, die auf den Rücken ausgeübt wird, mit einer Schraube einstellen. 

    Synchronmechaniken ermöglichen ein ergonomisches Sitzen, haben aber nicht die gleichen Möglichkeiten der individuellen Einstellung. So können Sie beispielsweise die Höhe der Rückenlehne oder die Tiefe des Sitzkissens nicht einstellen (siehe unten).

    Bei der asynchronen Mechanik lassen sich Sitzfläche, Rückenlehnenneigung und Stuhlhöhe unabhängig voneinander mit drei Hebeln einstellen. So können Sie den Stuhl an Ihre Bedürfnisse anpassen (diese Art von Mechanik gibt es bei Sesseln praktisch nicht).

    Wie sieht es mit Steharbeit aus?
    Bei der Büroarbeit muss man nicht nur sitzen. Positionierungstische, die das Arbeiten im Stehen ermöglichen, erfreuen sich heutzutage zunehmender Beliebtheit. Lesen Sie mehr über die 7 Vorteile der Arbeit an einem Positionierungstisch.

    4) Einstellbarkeit einzelner Teile

    Wie wir oben geschrieben haben, ist es praktisch, wenn Sie die einzelnen Teile genau nach Ihren Wünschen einstellen. Ideal ist es, den Stuhl zunächst im Laden auszuprobieren. Sie werden herausfinden, ob das Produkt wirklich zu Ihnen passt und gleichzeitig versuchen, den Stuhl anzupassen. Aus welchen Teilen besteht es?

    Sitz – ein zum Sitzen bestimmtes Element. Wählen Sie einen Stuhl mit einer Sitzfläche, in der Sie in der Breite bequem Platz finden, ohne dass die Rückenlehnen Sie seitlich drücken.

    Bei asynchronen Stühlen kann der Sitz nach vorne und nach hinten bewegt werden, üblicherweise in einem Bereich von ± 5 cm von der Achse. Stellen Sie den Sitz so ein, dass zwischen dem Ende des Sitzes und den Knien ein paar Zentimeter Freiraum bleiben; Gleichzeitig sollten Sie Ihre Hüften an die Rückenlehne lehnen.

    Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die Sitzhöhe mit einem Hebel zu verstellen. Es sollte so hoch sein, dass Ihre Beine am Knie einen rechten Winkel bilden.

    Rückenlehne – Element zur Unterstützung des Rückens. Es sollte der Rückenlinie folgen und ein bequemes Sitzen ermöglichen. Bei einigen Produkten ist die Höhe verstellbar. Sie können die Rückenlehnen klassischer Stühle bis zu 67 cm über dem Boden ausfahren (gemessen von der Unterkante der Rückenlehne); Wenn Sie größer als 190 cm sind, suchen Sie nach Rückenlehnen mit einer größeren Reichweite.

    Lordosenstütze – reduziert Verspannungen im Lendenbereich. Es kann sein:

    • verstellbar – bewegt sich entlang des Axialmechanismus,
    • aufblasbar – man bläst es mit einem Gummiballon auf.

    Kopfstütze – meist höhenverstellbar, beugt einer Überlastung der Halswirbelsäule vor; Nicht in allen Sesseln und Stühlen enthalten.

    Armlehnen – ein Element zur Unterstützung der Ellenbogen. Sie sollten so eingestellt sein, dass Sie Ihr Handgelenk nicht darauf abstützen. Je nach Sessel- oder Stuhltyp sind die Armlehnen in bis zu drei verschiedene Richtungen verstellbar (3D-Armlehnen). Einige sind auch neigbar (4D-Armlehnen).

    Wie sitzt man richtig?
    Ein verstellbarer Bürostuhl nützt Ihnen nicht viel, wenn Sie nicht wissen, wie man ihn richtig benutzt. Die nötigen Informationen haben wir für Sie im Artikel „Richtiges Sitzen am Computer“ zusammengestellt.
    Möglicherweise finden Sie es auch hilfreich, einen Artikel über Übungen für das Büro zu lesen, die Ihnen helfen, Rücken- und Kopfschmerzen loszuwerden.

    5) Stuhlmaterial

    Auch das Material, mit dem der Stuhl oder Sessel bezogen ist, ist ein wichtiges Element. Ihre Vor- und Nachteile sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst – entscheiden Sie sich jedoch immer für einen Bezug, der für Sie nicht unangenehm ist.


    Material

    Vorteile

    Nachteile

    Leder/Kunstleder

    sieht ansehnlich aus, ist leicht zu reinigen und relativ abriebfest

    es ist nicht atmungsaktiv, es ist teurer als andere Bezüge, es ist nicht für längeres Sitzen geeignet

    Textil

    atmungsaktives Material (insbesondere Mesh), speichert im Winter Wärme

    kompliziertere Wartung bei Verschmutzung, nach der Reinigung ist eine Nutzung des Stuhls mehrere Stunden lang nicht möglich

    Memory-Schaum

    Merkt sich Ihre Körperform (ideal für ergonomisches Sitzen)

    schwierigere Reinigung, geringere Atmungsaktivität

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